Pflanzen des Jahres 2019

Arzneipflanze des Jahres:

Der Weißdorn

 

Heilpflanze des Jahres:

Das Johanniskraut

Heilpflanze des Jahres: Das Johanniskraut

Hypericum perforatum


Das Johanniskraut, im Volksmund auch als „Herrgottskraut“ oder „Herrgottsblut“ bezeichnet, wurde von einer Jury im Auftrag des Vereins zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus e.V., (NHV Theophrastus) zur Heilpflanze des Jahres 2019 gekürt.


Hypericum perforatum, das Johanniskraut, gehört zu den Johanniskrautgewächsen und kommt mit Ausnahme des hohen Nordens in ganz Europa und im westasiatischen Raum vor. Für die Arzneimittelherstellung wird die ganze Pflanze in der Blütezeit verwendet.


Die Heilpflanze wird innerlich unter anderem angewendet im Bereich psychischer Erkrankungen und bei Verdauungsbeschwerden, äußerlich zur Wundheilung und Hautpflege. „Johanniskrautöl als sanfte Hilfe bei Verbrennungen sollte in keiner Hausapotheke fehlen“, rät der erste Vorsitzende des Vereins NVH Theophrastus Konrad Jungnickel. Paracelsus, der bekannteste Arzt des ausgehenden Mittelalters, bezeichnete Johanniskraut als „eine Universalmedizin für den ganzen Menschen.“


Bereits im Jahre 2015 wurde das Johanniskraut als Arzneipflanze des Jahres ausgezeichnet. Widersprüchliche Aussagen über Wirksamkeit, Neben- und Wechselwirkungen verunsichern jedoch immer wieder die Bevölkerung. Deshalb begründet die Heilpraktikerin Christina Schäfer, Vorsitzende der Jury, ihre Entscheidung: „Eine Heilpflanze, die so eine Odyssee durchlebt und durchlitten hat, verdient es, wiederholt gewürdigt und unter verschiedenen Aspekten der Naturheilkunde betrachtet zu werden, auch wenn sie bereits Arzneipflanze 2015 war. Der NHV Theophrastus möchte mit dieser Kür das Vertrauen der Menschen in diese altbewährte Heilpflanze stärken.“

 


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Arzneipflanze des Jahres: Der Weißdorn

Crataegus

 

Weißdorn ist seit Generationen als Arzneimittel zur Unterstützung von Herz und Kreislauf bekannt. Aufgrund vieler neuer Erkenntnisse zu den Wirkungen und der Bedeutung für die Pflanzenheilkunde wurde Weißdorn vom Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde an der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2019 gewählt.


So wurden schon in der Antike Weißdorn-Arten medizinisch genutzt, etwa gegen Durchfall, Koliken und zur Blutstillung. Verschiedene nordamerikanische Stämme kannten und schätzten bereits die herzschützende Wirkung des Weißdorns. Ab den 1970er Jahren waren zahlreiche Anwendungen für Weißdornextrakt bekannt, wie z. B. bei Altersherz, Belastungsherz, Hochdruckherz mit und ohne Schwächeerscheinungen, leichtere Grade von Koronarinsuffizienz, Herzmuskelschwäche nach Infektionskrankheiten, Rhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen des Gehirns und Herzinfarkt (Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis, 1973). Aktuelle Untersuchungen konnten zeigen, dass sich die Lebensqualität von Patienten unter Einnahme von Weißdornextrakt verbesserte und die körperliche Leistungsfähigkeit zunahm (Härtel et al., 2014).


Zur Herstellung von Arzneimitteln aus Weißdorn werden die Blätter mit den leuchtend-weißen Blüten der Weißdornsträucher oder -bäume verwendet. Sie enthalten wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, wie die oligomeren Prozyanidine, die für die Wirkung verantwortlich sind.

 

 

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Literatur:
1. Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. Vollständige (vierte) Neuausgabe, hersg. von P.H. List und L. Hörhammer, Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York, Bd. 4 1973: 330.

2. Härtel S, Kutzner C, Westphal E et al.: Effects of endurance exercise training and Crataegus extract WS®_1442 in patients with heart failure with preserved ejection fraction – a randomized controlled trial. Sports 2014; 2(3): 59–75.