Wacholderbeeren

Juniperi fructus

Botanik: Deutsche Namen: Wacholder, Machandel, wissenschaftlicher Name: Juniperus communis, Familie: Zypressengewächse. Beschreibung: Nadelstrauch mit (vollreif) blauen Beeren, die botanisch richtiger Beerenzapfen heißen. Wacholder ist zweihäusig, d. h. es gibt männliche und weibliche Sträucher. Letztere liefern die Droge.

 

Herkunft: In Europa auf trockenen Kalkböden häufig. Vor allem Italien liefert viel und hochwertige Droge.

 

Inhaltsstoffe: Mindestens 1 %, durch Pinene terpentinähnlich riechendes ätherisches Öl mit dem harntreibenden Bestandteil Terpinen-4-ol, Bitterstoffe und und etwa 25 % Invertzucker (= Gemisch aus Traubenzucker und Fruchtzucker).

 

Verwendung: arzneilich: Bei Verdauungsbeschwerden, harntreibend, unterstützend bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen. Nicht anwenden bei Nierenentzündung und während der Schwangerschaft. Lebensmittel: Gewürz: Die leicht gequetschten Beeren zum Würzen von Sauerkraut und Fischsud. Verschwelte Beeren zum Überdecken unangenehmer Gerüche. Zur Schnapsherstellung. Kosmetik: Das ätherische Öl als Bestandteil von Gesundheitsbädern.

 

Zubereitung/Anwendung: Am einfachsten durch sorgfältiges Kauen von 2 x täglich 5 - 7 Beeren. Oder Teeaufguss: Einige Gramm Beeren werden im Mörser oder einer dickwandigen Tasse grob gequetscht und hiervon 1 knapper Teelöffel voll in einer großen Tasse mit kochendem Wasser (ca. 180 ml) überbrüht. Man läßt bedeckt 10 Min. ziehen und trinkt nach Umrühren und Abseihen täglich 3 Tassen Tee. Die innerliche Anwendung soll nicht länger als 4 Wochen erfolgen. Bei Schwangerschaft und Nierenkrankheiten ist die Droge nicht erlaubt.

 

Anmerkungen: Auf den Beeren manchmal auskristallisierter Zucker sieht aus wie Schimmel ("Leckprobe").Das Sammeln von Wacholderbeeren ist in Deutschland untersagt.