Kümmelfrüchte

Carvi fructus

Botanik: Deutscher Name: Kümmel, wissenschaftlicher Name: Carum carvi, Familie: Doldengewächse.

 

Beschreibung: Bis kniehohe, meist weiß blühende Pflanze, deren Früchte auch bereits die unreifen beim Zerreiben zwischen den Fingern typisch riechen. Nahe verwandt ist der wärmere Gebiete bevorzugende Kreuzkümmel. Seine Früchte sind von "unserem" Kümmel infolge eines wesentlich anders zusammengesetzten ätherischen Öles geruchlich grundverschieden. Trotzdem wird der Kreuzkümmel (Cuminum cyminum) ähnlich verwendet, bevorzugt in der arabischen und indischen Küche.

 

Herkunft: Wild auf Wiesen und an Straßenrändern Eurasiens. Anbau in Holland, Spanien, Italien und vielen weiteren Ländern.

 

Inhaltsstoffe: Mindestens 3 % ätherisches Öl mit den Hauptbestandteilen Carvon (über 50 %) und Limonen (ca. 25 %). Vor der Vollreife geerntete Früchte sind am ölreichsten.

 

Verwendung: arzneilich: Bei Blähungen, Krämpfen im Magen-Darmbereich, unterstützend bei Leber- und Gallebeschwerden sowie nervösen Herz-Magenbeschwerden; ferner milchbildend. Das ätherische Öl soll eine gute pilzabtötende Wirkung besitzen. Lebensmittel: Größere Bedeutung als Gewürz, z.B. für Fleisch, Brot und Gemüse, auch in würzigen Kräutertees. Die Blätter für Salate und Suppen.

 

Zubereitung/Anwendung: Man übergießt knapp 1 Teelöffel voll Droge, die man nach Möglichkeit zuvor im Mörser etwas gestoßen hat, in einer großen Tasse mit siedendem Wasser (ca. 180 ml) und läßt bedeckt 10 Min. ziehen. Der nach Umrühren abgeseihte Tee wird vor und zu den Mahlzeiten getrunken, insbsondere bei blähenden Speisen wie Kohl und neuen Kartoffeln. Gleiches erreicht man durch einfaches Zerkauen von 2 Messerspitzen Kümmel oder bequemer durch Einnahme von 7 Tropfen ätherischem Kümmelöl auf Würfelzucker. Kümmel ist je nach Dosierung Arzneimittel oder Gewürz (und damit Lebensmittel), oft mehr oder weniger beides wie beim Kümmelschnaps.