Fenchelfrüchte (Bitterer und süßer Fenchel)

Foeniculi amari fructus bzw. Foeniculi dulcis fructus

Botanik: Deutscher Name: Fenchel, wissenschaftlicher Name: Foeniculum vulgare ssp. vulgare var. vulgare bzw. var. dulce, Familie: Doldengewächse.

 

Beschreibung: Große, gelbgrün blühende, typisch riechende zweijährige Staude mit haarfein zerteilten Blättern und gelblichen Blüten.

 

Herkunft: Heimat Mittelmeerraum, Anbau auf dem Balkan und in vielen wärmeren Ländern.

 

Inhaltsstoffe: Mindestens 4 % ätherisches Öl bei bitterem Fenchel mit den Hauptbestandteilen Anethol (über 60 %) und Fenchon. Süßer Fenchel enthält mit mindestens 2 % nur etwa halb soviel ätherisches Öl, das aber zu wenigstens 80 % aus Anethol besteht. Fenchonarme Kultursorten schmecken Anis ähnlich.

 

Verwendung: arzneilich: Bei Völlegefühl, Blähungen, als schleimlösendes Hustenmittel vor allem für Kinder (Fenchelhonig), ferner unterstützend bei Durchfall und anderen Verdauungsstörungen bei Säuglingen, in der Volksheilkunde bei Entzündungen am äußeren Auge.
Lebensmittel: Als Gewürz für Suppen, Saucen, Fischgerichte, Brot ähnlich wie Anis. Beliebter, zur langfristigen Anwendung geeigneter Haustee. Fenchelöl besitzt starke Desinfektionskraft und wird in Likören eingesetzt. Aus den Knollen des Florentiner Fenchels (Finocchio) wird u. a. ein schwach fenchelartig duftender Salat bereitet.
Kosmetik: In Gesichtsdampfbädern zur Tiefenreinigung.

 

Zubereitung/Anwendung: 2 Teelöffel voll Droge frisch quetschen, in einer großen Tasse mit kochendem Wasser (ca. 180 ml) brühen und bedeckt 10 Min. ziehen lassen. Nach Umrühren abseihen. Bei Blähungen und anderen Verdauungsstörungen ungesüßt drei Mal täglich eine Tasse zu den Mahlzeiten trinken, bei Husten mit Honig süßen.

 

Anmerkungen: Die beste Drogenqualität ist der großsamige Kammfenchel. Es gibt aber auch hochwertige kleinsamige Droge. Neben dem Bitteren Fenchel ist auch der anisähnlich riechende Süße Fenchel (var. dulce) ins Arzneibuch aufgenommen.