Enzianwurzel

Gentianae radix

Botanik: Deutscher Name: Gelber Enzian, wissenschaftlicher Name: Gentiana lutea, Familie: Enziangewächse.

 

Beschreibung: Stattliche, bis über kniehohe, büschelig gelb blühende Pflanze. Blätter gegenüberstehend. Wurzeln alter Pflanzen bis armstark.

 

Herkunft: Alpen und andere europäische Gebirge, kalkliebend. Anbau auch in der Ebene.

 

Inhaltsstoffe: Bitterstoffe Gentiopicrin und Amarogentin. Die zuletzt genannte Substanz ist der bitterste Naturstoff überhaupt, welcher noch in millionenfacher Verdünnung bitter schmeckt. Neben den Bitterstoffen enthält Enzianwurzel noch viel Kohlenhydrate, Voraussetzung der Vergärung zu Enzianschnaps. Je nach Verwendungszweck sind die Erntetermine verschieden: höchster Bitterstoffgehalt im Frühjahr, höchster Kohlenhydratgehalt (bis über 50 %) im Herbst.

 

Verwendung: arzneilich: Bei Appetitmangel, Magensäuremangel und andere Verdauungsstörungen. Nicht bei Sodbrennen.
Lebensmittel: In zahlreichen Kräutertees als aromatisierende und geschmackbeeinflussende Zutat. Zur Aromatisierung in der Schnapsherstellung.

 

Zubereitung/Anwendung: Man bereitet einen Kaltauszug, indem ein nur knapp gestrichen voller Teelöffel Schnittdroge mit einer großen Tasse Wasser (ca. 180 ml) unter mehrmaligem Umrühren einige Stunden angesetzt und nach Abseihen kurz erhitzt wird. Einfacher ist ein längstens zehnminütiger Auszug mit siedendem Wasser. Man trinkt bei Appetitmangel 1/4 Stunde vor, bei Verdauungsstörungen nach den Mahlzeiten 1 Tasse voll.

 

Anmerkungen: Alle Enzianarten in Deutschland sind vollkommen geschützt.