Brennnesselblätter, Brennnesselkraut

Urticae folium, Urticae herba

Botanik: Die Droge wird von 2 einheimischen Arten geliefert, vor allem der Großen, ferner der Kleinen Brennnessel. Wissenschaftliche Namen: Urtica dioica bzw. Urtica urens, Familie: Nesselgewächse.

 

Beschreibung: 60 bis 120 cm hohe Staude mit eiförmig zugespitzten Blättern, die mit Brenn- und Borstenhaaren besetzt sind. Viele kleine Blüten an Rispen. Die kleinere Brennnessel verursacht bei Berührung wesentlich stärkeren Brennreiz.

 

Herkunft: In den gemäßigten Zonen weltweit verbreitet, bes. auf stickstoffreichen (Schutt-) Böden (Ruderalpflanze).

 

Inhaltsstoffe: Silicate, Scopoletin, Carotinoide, Flavonoide, Vitamin C, in der Wurzel ß-Sitosterin, Phenylpropane, Lignane, Lectine.

 

Verwendung: arzneilich: Harntreibend, zur Durchspülung bei Nierengrieß, bei Prostatabeschwerden; milchbildend; in der Volksheilkunde zur sog. "Blutreinigung", bei rheumatischen Beschwerden und Gicht (Nicht anwenden bei Wassersucht infolge eingeschränkter Nieren- oder Herztätigkeit).
Lebensmittel: Als Haustee, auch gemischt mit anderen Kräutern. Junge, frische Blätter als Frühlingsgemüse.
Sonstige: Brennnesselsud zur Düngung. Brennnesselkraut dient wie Luzerne als Ausgangsmaterial für die industrielle Chlorophyllgewinnung.

 

Zubereitung/Anwendung: 1 - 2 gehäufte Esslöffel mit 1/2 Liter Wasser kalt ansetzen, einige Min. kochen und nach Umrühren abseihen. Man trinkt über den Tag verteilt 3 Tassen. Geschmacksverbesserung durch Zusatz von etwas Fenchel oder Pfefferminze kurz vor dem Abseihen.

 

Anmerkungen: Brennnesselwurzel (Urticae radix) wird als Tee allein oder gemischt mit gleichen Teilen Goldrutenkraut und Sonnenhutwurzel bei Prostatabeschwerden verwendet. Man(n) trinkt täglich 2 - 3 Tassen eines 10minütigen Siedendwasseraufgusses mit jeweils 1 gehäuften Teelöffel.