Baldrianwurzel

Valerianae radix

Botanik: Deutsche Namen: Baldrian, Katzenkraut, wissenschaftlicher Name: Valeriana officinalis (Sammelart), Familie: Baldriangewächse.

 

Beschreibung: Bis über hüfthohe Pflanze mit würzig-schwer duftenden rosa Blütenständen, die getrocknet mancherorts wie die Wurzel verwendet werden. Große gefiederte Blätter. Baldriankulturen ähneln Kartoffelfeldern.

 

Herkunft: In Deutschland häufig an feuchten Waldrändern, Wasserläufen etc. Anbau in Unterfranken, im Harz, in Holland.

 

Inhaltsstoffe: Etwa 0,4 % ätherisches Öl (mit Valerensäure u. Valeranon), 1 % Valepotriate (mit 7 Valtraten und Valerosidat), wenig Alkaloide. Am gehaltreichsten bezüglich Valepotriaten ist mit über 5 % Mexikanischer Baldrian (Valeriana edulis). Dafür fehlen ihm jedoch andere Wirkstoffe.

 

Verwendung: arzneilich: Bei Unruhe, Erregungszuständen, Mißstimmung (stimmungsaufhellend), nervösen Einschlafstörungen, nervösen Herzbeschwerden.

 

Zubereitung/Anwendung: Als Tee: 1 gehäuften Teelöffel mit 1 großen Tasse Wasser (ca. 180 ml) kalt ansetzen, bedeckt aufkochen und 15 Min. bedeckt ziehen lassen. Nach dem Abseihen 2-3 mal täglich 1 Tasse warm trinken. Einfacher in der Anwendung ist die Baldriantinktur (Baldriantropfen), von welcher Erwachsene mindestens 1/2 Teelöffel voll mit Flüssigkeit verdünnt einnehmen sollen, als Einschlafmittel möglichst längerfristig, weil dies die Wirkung verstärkt. Die Tropfen sind nicht geeignet für Alkohol- und Leberkranke sowie Epileptiker, da 1 Teelöffel Tinktur rund 2,5 g Alkohol enthält. Für diese und auch während der Schwangerschaft ist der Teeaufguss zu empfehlen.

 

Anmerkungen: Die Baldrianwirkungen beruhen offensichtlich auf dem Zusammenwirken mehrerer Inhaltsstoffe und deren Abbauprodukten wie dem Baldrinal (z.B. in der Tinktur). Auf Katzen wirkt Baldriangeruch stark erregend (Katzenkraut). Wenn sich also Ihr "Stubentiger" entsprechend gebärdet, sollte das Zimmer gut gelüftet werden.