Schachtelhalmkraut, Zinnkraut

Equiseti herba

Botanik: Deutsche Namen: Ackerschachtelhalm, Zinnkraut, wissenschaftlicher Name: Equisetum arvense, Familie: Schachtelhalmgewächse.

 

Beschreibung: im Frühjahr unverzweigte Sprosse, im Sommer bis 50cm hohe quirlig verzweigte Sprosse.

 

Herkunft: Weltweite Verbreitung, häufiges Gartenunkraut. Importe aus osteuropäischen Ländern und China.

 

Inhaltsstoffe: Flavonglykoside, etwa 10 % teilweise wasserlösliche Kieselsäure, Kaliumsalze.

 

Verwendung: arzneilich: Zur Anregung der Nierentätigkeit, bei Nierengrieß, harntreibend. Nicht anwenden bei Wasseransammlungen (Ödemen) infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit. Lebensmittel: Das in Kieselsäure enthaltene Silizium gilt als wichtiges Spurenelement bei brüchigen Haaren und Nägeln. Sonstige: Die Bezeichnung Zinnkraut weist hin auf die kieselsäure-bedingte Eignung zum Zinnputzen.

 

Zubereitung/Anwendung: 2 Teelöffel voll Schnittdroge werden mit 1 großen Tasse Wasser (ca. 200 ml) 5 Min. leicht gekocht. Man lässt den Ansatz 10 Min. ziehen und trinkt nach Umrühren und Abseihen morgens, mittags und abends je 1 Tasse voll.

 

Anmerkungen: Die nur noch wenige Arten der Schachtelhalmgewächse sind entwicklungsgeschichtlich viele Millionen Jahre älter als die Blütenpflanzen und reichen zurück bis ins Karbon, etwa 300 Millionen Jahre vor unserer Zeit. Schachtelhalme heißen so, weil ihre einzelnen Stängelabschnitte ineinander "verschachtelt" sind. Die "lebenden Fossilien" vermehren sich noch nicht durch Samen, sondern durch Sporen. Beim Zinnkraut treiben im Frühjahr zuerst die hellbraunen unverzweigten Sprosse aus und später die bis kniehohen grünen Halme. Nur letztere werden gesammelt. Hierbei ist darauf zu achten, dass nicht versehentlich der giftige Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) mit abgerupft wird. Der Laie schützt sich hiervor am besten, indem er sumpfige Standorte meidet.