Anisfrüchte

Anisi fructus

Botanik: Deutscher Name: Anis, wissenschaftlicher Name: Pimpinella anisum, Familie: Doldengewächse.

 

Beschreibung: Kniehohe Pflanze von typischem Geruch mit kleinen, weißen Blüten.

 

Herkunft: Uralte Kulturpflanze, die wohl aus dem Orient stammt; Anbau in Deutschland und vielen wärmeren Ländern wie Spanien, Türkei, Italien.

 

Inhaltsstoffe: 2 % ätherisches Öl mit dem Hauptbestandteil Anethol, welches den charakteristischen Geruch verleiht und süß schmeckt. Obwohl der kleine Tropenbaum Sternanis (Illicium verum) mit dem einheimischen Anis botanisch nicht verwandt ist, stimmt das ätherische Öl beider Früchte weitgehend überein.

 

Verwendung: arzneilich: Bei Husten krampflösend und schleimverflüssigend, zur Milchbildung bei stillenden Müttern, außerdem gemischt mit gleichen Teilen Kümmel und Fenchel bei Blähungen.


Lebensmittel: Große Bedeutung als Gewürz, besonders als Zugabe zum Brot oder Gebäck. Wegen des süßlichen und an Lakritz erinnernden Geschmacks beliebte Komponente in zahlreichen Kräutertees. Viele Drinks und Liköre werden mit Anis zubereitet. Ein bekannter Anisschnaps ist der griechische Ouzo.

 

Zubereitung/Anwendung: 1 gestrichen vollen Teelöffel in 1 großen Tasse leicht zerdrücken, mit siedendem Wasser (ca. 180 ml) überbrühen und bedeckt 10 Min. ziehen lassen. Nach Umrühren und Abseihen bei Husten mit Honig gesüßt 3 mal täglich gut warm trinken, bei Blähungen ungesüßt zu den Mahlzeiten.

 

Anmerkungen: Schon Karl der Große empfahl vor etwa 1200 Jahren in seiner Landgüterordnung (capitulare de villis) den Anis zum Anbau.